Deutschland kippt Richtung Bitcoin: 4000 Deutsche Spezialfonds dürfen ab 1. Juli 20% Krypto halten


Ab 1. Juli kann maximal ein fünftel von insgesamt 1,8 Billionen Euro verwaltetes Vermögen von den 4000 Deutschen Spezialfonds hinüber schwappen in die neue Assetklasse Bitcoin/Krypto. Am vergangenen Donnerstag hat der Bundestag nämlich ein neues Fondsstandortgesetz verabschiedet, das es offene inländische Spezial-AIF mit festen Anlagebedingungen erlaubt künftig 20 % ihres verwalteten Vermögens in Bitcoin und Krypto anzulegen.

Wir reden hier über mehr als 400 Milliarden US Dollar an potentiellem Einfluss in Vermögenswerte mit einer jetzigen Marktkapitalisation von 2 Billionen Dollar, wovon Bitcoin die Hälfte besetzt und Ethereum weitere 15%.

1,8 Billionen Euro Gesamtvermögen in offene Spezialfonds ausgenommen Immobilienfonds laut BVI Bericht (pdf)

Sven Hildebrandt, CEO von Distributed Ledger Consulting (DLC) hat jahrelang für die Aktualisierung der Gesetzgebung in diesem Bereich gekämpft, zusammen mit dem Deutschen Fondsverband BVI. Hildebrandt sagte in einem Interview mit Decrypt: „Das ist verdammt groß! Für die Kryptowelt und den Fondsstandort Deutschland bedeutet das einen gewaltigen Schritt. Wir sprechen über das größte Anlageinstrument, das wir in Deutschland haben – buchstäblich ist das ganze Geld dort. Derzeit ist 0% der Spezialfonds in Kryptowährungen investiert, einfach weil es nicht erlaubt ist. Wenn die neuen Vorschriften am 1. Juli in Kraft treten sind plötzlich 20% erlaubt. Natürlich wird so viel nicht über Nacht einfliessen, aber wenn Spezialfonds auch nur eine Fondszuweisung von 1% in Krypto machen, wären die Auswirkungen auf die Kryptoindustrie enorm.“

Tatsächlich würden bei 1% Anlage bereits mal eben für 18 Milliarden Deutsches Geld an Bitcoin oder Ethereum gekauft werden am 1. Juli. Hier verblassen die bereist Legendären Ankäufe von MicroStrategy und Tesla.

Deutschland nimmt Vorsprung

Hinsichtlich der Regulierung und des Investitionsrahmens für Kryptowerte nimmt Deutschland jetzt einen Vorsprung auf andere EU-Staaten. „Ein striktes Regelwerk wird von Teilnehmern am Kryptomarkt häufig als negativ wahrgenommen, obwohl es eigentlich einen positiven Effekt hat“, sagt Hildebrandt gegenüber Der Börsenzeitung. „Für seriöse Marktteilnehmer aus dem Ausland werde ein Engagement in Deutschland jetzt erst attraktiv und es zwingt Kapitalverwaltungsgesellschaften, Verwahrstellen und Assetmanager schneller Krypto-Kompetenzen aufzubauen.“

Auch der Bundesverband Alternative Investments (BAI) begrüßte die Regulierungsänderungen grundsätzlich. „In einer zunehmend digitalen Welt war es für uns zwingend, dass zumindest für Spezial-AIF Anlagen in Kryptowerte zugelassen werden, im Publikumsfondsbereich muss dies nun noch durch eine Änderung der OGAW-Richtlinie begleitet werden“, sagt BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer gegenüber Der Börsenzeitung. Der Finanzausschuss des Bundestags hatte in seiner Beschlussempfehlung zum Fondsstandortgesetz dafür plädiert, den direkten Erwerb von Kryptowerten für Publikumsfonds aus Gründen des Anlegerschutzes nicht zuzulassen. Für diese Vehikel ist eine Partizipation am Kryptomarkt bisher nur über derivative Produkte möglich.

Der BAI kritisiert indes, die Bundesregierung habe es versäumt, im Gesetz über die Einführung elektronischer Wertpapiere die Voraussetzungen für echte Kryptofonds, die über die Blockchain emittiert würden, zu schaffen. „Das wäre ein echter Innovationsfortschritt gewesen, der durch schlechte Abstimmung in den Ministerien verhindert wurde, obwohl das Parlament dies wollte“, sagt Dornseifer.

Es ist klar dass nicht nur dieser Schritt Deutschland nach vorne bringt als Kryptonation, sondern auch dass genau dieses Anlagevehikel dass nur professionelle Anleger vorenthalten ist in Deutschland einen unverhältnissmässig grossen Stellenwert hat.

Auch der Anteil der Privatpersonen mit Fondsanlagen ist deutlich Höher in Deutschland.

Und auch das Wachstum der Fonds ist am grössten in Deutschland. Spezialfonds sind seit den 90-er Jahren stark im Kommen. In 1997 wurde eine interessante Umfrage gehalten mit folgendes bemerkenswertes Ergebnis:

Manager von Spezialfonds sind bestrebt, die professionelle Verwaltung von Portfolios und die Outperformance gegenüber dem Benchmark zu betonen. Umfragen haben jedoch ergeben, dass nur sehr wenige deutsche Anlageverwalter tatsächlich durchweg überdurchschnittliche Renditen erzielen. Greenwich Associates hat beispielsweise in ihrer jüngsten Umfrage zum Spezialfondsmarkt von 1996 festgestellt, dass nur eine Investmentgesellschaft mit ihrer Erfolgsbilanz einen klaren Vorsprung hinsichtlich Vertrauen und Zufriedenheit in die zukünftige Wertentwicklung erzielt hat. Es ist interessant festzustellen, dass laut dieser Umfrage die 130 größten Sponsoren von Spezialfonds die Anlageperformance nach der Anlagephilosophie und der Kompetenz der Portfoliomanager als nur das drittwichtigste Kriterium eingestuft haben.

Acht Hauptvorteile von Spezialfonds gegenüber andere Anlagemöglichkeiten wurden angegeben: professionelles Portfoliomanagement, Sicherheit, Effizienz, Kosteneffizienz, Steuervorteile, Buchhaltung, Berichterstattung und Liquiditätsmanagement. Deutsche Gründlichkeit an statt von spekulativer Sucht auf hohe Renditen. Daher ist es extra Interessant ab dem 1. Juli zu sehen welcher Prozentsatz an Bitcoin diese konservative Vehikel wählen werden.

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Photo von Ansgar Scheffold auf Unsplash

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